Biografie von Kurt Schwitters, deutscher Collagenkünstler

Kurt Schwitters (20. Juni 1887 - 8. Januar 1948) war ein deutscher Collagenkünstler, der viele spätere Bewegungen in der modernen Kunst vorwegnahm, einschließlich der Verwendung von Fundstücken, Pop Art und Kunstinstallationen. Zunächst vom Dadaismus beeinflusst, schuf er seinen eigenen Stil, den er Merz nannte. Er verwendete gefundene Gegenstände und Gegenstände, die andere als Müll betrachteten, um ästhetisch ansprechende Kunstwerke zu schaffen.

Schnelle Fakten: Kurt Schwitters

  • Vollständiger Name: Kurt Hermann Eduard Karl Julius Schwitters
  • Besetzung: Collagenkünstler und Maler
  • Geboren: 20. Juni 1887 in Hannover, Deutschland
  • Ist gestorben: 8. Januar 1948 in Kendal, England
  • Eltern: Eduard Schwitters und Henriette Beckemeyer
  • Ehepartner: Helma Fischer
  • Kind: Ernst Schwitters
  • Ausgewählte Werke: "Revolving" (1919), "Construction for Noble Ladies" (1919), "The Merzbau" (1923-1937)
  • Bemerkenswertes Zitat: "Das Bild ist ein autarkes Kunstwerk. Es ist mit nichts außerhalb verbunden."

Frühes Leben und Karriere

Kurt Schwitters wurde in Hannover in eine bürgerliche Familie geboren. Im Alter von 14 Jahren erlitt er einen epileptischen Anfall, ein Zustand, der sich während eines Großteils seines Lebens wiederholte und einen erheblichen Einfluss auf seine Sicht auf die Welt hatte.

Schwitters begann 1909 ein Kunststudium an der Dresdner Akademie auf der Suche nach einer traditionellen Karriere als Maler. Als er 1915 nach Hannover zurückkehrte, spiegelte sein Werk einen postimpressionistischen Stil wider, der sich nicht auf modernistische Bewegungen wie den Kubismus auswirkte.

Im Oktober 1915 heiratete er Helma Fischer. Sie hatten einen Sohn, der als Säugling starb, und einen zweiten Sohn, Ernst, geboren 1918.

Die Epilepsie von Kurt Schwitters befreite ihn zunächst vom Militärdienst im Ersten Weltkrieg, doch als die Wehrpflicht gegen Ende des Krieges zunahm, sah er sich mit einer Anwerbung konfrontiert. Schwitters diente nicht in der Schlacht, aber er verbrachte die letzten 18 Monate des Krieges als technischer Zeichner in einer Fabrik.

Genja Jonas / gemeinfrei

Erste Collagen

Der wirtschaftliche und politische Zusammenbruch der deutschen Regierung am Ende des Ersten Weltkrieges hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Kunst von Karl Schwitters. Seine Malerei wandte sich expressionistischen Ideen zu und er fing an, Abfall auf den Straßen als Fundstücke für Kunstwerke aufzunehmen.

Mit seiner ersten Einzelausstellung in der Galerie Der Sturm erregte Schwitters die Aufmerksamkeit anderer Berliner Künstler der Nachkriegszeit. Für die Veranstaltung schuf er das unsinnige, von Dada beeinflusste Gedicht "An Anna Blume" und zeigte seine ersten Collagen. Durch die Verwendung von Gegenständen, die andere als Müll betrachten würden, illustrierte Schwitters seine Idee, dass Kunst aus der Zerstörung entstehen könnte.

Konstruktion für edle Damen (1919). Kurt Schwitters

Kurt Schwitters war plötzlich ein angesehenes Mitglied der Berliner Avantgarde. Zwei seiner engsten Zeitgenossen waren der österreichische Künstler und Schriftsteller Raoul Hausmann und der deutsch-französische Künstler Hans Arp.

Merz oder psychologische Collage

Während er sich direkt mit vielen Künstlern der Dada-Bewegung beschäftigte, widmete sich Kurt Schwitters der Entwicklung seines eigenen Stils, den er Merz nannte. Er nahm den Namen an, als er eine Anzeige der örtlichen Bank oder des Handels fand, die nur die letzten vier Buchstaben enthielt.

Das Merz-Magazin erschien erstmals im Jahr 1923. Es trug dazu bei, den Platz von Schwitters in der europäischen Kunstwelt zu festigen. Er unterstützte Vorträge und Performances einer Vielzahl von Dada-Künstlern, Musikern und Tänzern. Er schuf oft Collagen, um für die Ereignisse zu werben.

Der Merz-Collagenstil wird auch oft als "psychologische Collage" bezeichnet. Kurt Schwitters 'Arbeit vermeidet unsinniges Bauen, indem sie versucht, die Welt durch ein harmonisches Nebeneinander gefundener Objekte zu erfassen. Die Materialien enthielten manchmal witzige Verweise auf aktuelle Ereignisse, und andere Zeiten waren autobiografisch, einschließlich Bustickets und Gegenständen, die dem Künstler von Freunden gegeben wurden.

Kurt Schwitters begann 1923 mit dem Bau des Merzbaus, eines der ehrgeizigsten seiner Merz-Projekte. Er baute schließlich sechs Räume des Hauses seiner Familie in Hannover um. Der Prozess verlief schrittweise und beinhaltete Beiträge von Kunst und Objekten aus Schwitters stetig wachsendem Freundesnetzwerk. Er beendete den ersten Raum im Jahr 1933 und expandierte von dort in andere Teile des Hauses, bis er 1937 nach Norwegen floh. Ein Bombenangriff zerstörte das Gebäude im Jahr 1943.

Merzbau. Sprengel Museum / Wikimedia Commons / Public Domain

In den 1930er Jahren verbreitete sich der Ruf von Kurt Schwitters international. Seine Arbeiten wurden 1936 in zwei bedeutenden Ausstellungen im Museum of Modern Art gezeigt. Eine Ausstellung trug den Titel Kubismus und abstrakte Kunst und der andere Fantastische Kunst, Dada und Surrealismus.