4 Sinne Tiere haben das Menschen nicht

Radarkanonen, Magnetkompasse und Infrarotdetektoren sind von Menschen gemachte Erfindungen, die es Menschen ermöglichen, sich über die fünf natürlichen Sinne von Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen und Hören hinaus auszudehnen. Aber diese Geräte sind alles andere als originell. Die Evolution rüstete einige Tiere mit diesen "zusätzlichen" Sinnen aus, Millionen von Jahren bevor sich der Mensch entwickelte.

Echolocation

Zahnwale (eine Familie von Meeressäugetieren, zu denen Delfine gehören), Fledermäuse und einige Boden- und Baumbewohner nutzen die Echolokalisierung, um durch ihre Umgebung zu navigieren. Diese Tiere senden hochfrequente Schallimpulse aus, die entweder für das menschliche Ohr sehr hoch oder völlig unhörbar sind, und erfassen dann die Echos, die von diesen Geräuschen erzeugt werden. Spezielle Ohr- und Gehirnanpassungen ermöglichen es diesen Tieren, dreidimensionale Bilder ihrer Umgebung zu erstellen. Fledermäuse haben beispielsweise vergrößerte Ohrenklappen, die den Schall auf ihr dünnes, überempfindliches Trommelfell lenken.

Infrarot und Ultraviolettes Sehen

Klapperschlangen und andere Grubenottern nutzen ihre Augen, um tagsüber zu sehen, wie die meisten anderen Wirbeltiere. Aber in der Nacht setzen diese Reptilien Infrarot-Sinnesorgane ein, um warmblütige Beute zu entdecken und zu jagen, die sonst völlig unsichtbar wäre. Diese Infrarot- "Augen" sind becherartige Strukturen, die grobe Bilder erzeugen, wenn Infrarotstrahlung auf eine wärmeempfindliche Netzhaut trifft. Einige Tiere, darunter Adler, Igel und Garnelen, können auch in den unteren Bereich des ultravioletten Spektrums sehen. Menschen können weder Infrarot- noch Ultraviolettlicht mit bloßem Auge sehen.

Elektrischer Sinn

Die allgegenwärtigen elektrischen Felder einiger Tiere wirken wie Sinne. Elektrische Aale und einige Arten von Strahlen haben Muskelzellen modifiziert, die elektrische Ladungen erzeugen, die stark genug sind, um ihre Beute zu schockieren und manchmal zu töten. Andere Fische (darunter viele Haie) nutzen schwächere elektrische Felder, um durch trübe Gewässer zu navigieren, Beute zu machen oder ihre Umgebung zu überwachen. Beispielsweise haben knöcherne Fische (und einige Frösche) an beiden Seiten ihres Körpers "Seitenlinien", eine Reihe sensorischer Poren in der Haut, die elektrische Ströme im Wasser erkennen.

Magnetischer Sinn

Der Fluss des geschmolzenen Materials im Erdkern und der Ionenfluss in der Erdatmosphäre erzeugen ein Magnetfeld, das den Planeten umgibt. So wie Kompasse den Menschen in Richtung magnetischer Norden lenken, können sich Tiere mit magnetischem Sinn in bestimmte Richtungen orientieren und über weite Entfernungen navigieren. Verhaltensuntersuchungen haben ergeben, dass so unterschiedliche Tiere wie Honigbienen, Haie, Meeresschildkröten, Rochen, Brieftauben, Zugvögel, Thunfisch und Lachs magnetische Sinne haben. Leider sind die Einzelheiten darüber, wie diese Tiere das Magnetfeld der Erde tatsächlich wahrnehmen, noch nicht bekannt. Ein Anhaltspunkt könnten kleine Magnetitablagerungen im Nervensystem dieser Tiere sein. Diese magnetartigen Kristalle richten sich nach den Magnetfeldern der Erde aus und können wie mikroskopische Kompassnadeln wirken. 

Hrsg. Von Bob Strauss