Die bunte Geschichte der Comic-Bücher und der Zeitungskarikatur-Streifen

Der Comic ist seit seinem ersten Erscheinen vor mehr als 125 Jahren ein wesentlicher Bestandteil der amerikanischen Zeitung. Zeitungs-Comics - oft "Funnies" oder "Funny Pages" genannt - wurden schnell zu einer beliebten Form der Unterhaltung. Charaktere wie Charlie Brown, Garfield, Blondie und Dagwood wurden zu eigenständigen Berühmtheiten und unterhielten Generationen von Menschen, Jung und Alt. 

Vor Zeitungen

Comics gab es schon vor den Streifen in Zeitungen, die einem bei der Betrachtung des Mediums in den Sinn kamen. Satirische Illustrationen (oft mit einer politischen Neigung) und Karikaturen berühmter Persönlichkeiten wurden in Europa Anfang des 18. Jahrhunderts populär. Die Drucker verkauften preiswerte Farbdrucke, mit denen Politiker und Tageszeitungen verspottet wurden, und Ausstellungen dieser Drucke waren beliebte Attraktionen in Großbritannien und Frankreich. Die britischen Künstler William Hogarth (1697-1764) und George Townshend (1724-1807) waren zwei Pioniere dieser Art von Comics.

Die ersten Comics

Als politische Karikaturen und eigenständige Illustrationen im frühen 18. Jahrhundert in Europa populär wurden, suchten Künstler nach neuen Wegen, um die Nachfrage zu befriedigen. Dem Schweizer Künstler Rodolphe Töpffer wird zugeschrieben, dass er 1827 den ersten Multi-Panel-Comic und ein Jahrzehnt später das erste Bildband "Die Abenteuer von Obadiah Oldbuck" geschrieben hat. Jede der 40 Seiten des Buches enthielt mehrere Bildtafeln mit darunter liegendem Begleittext. Es war ein großer Erfolg in Europa, und 1842 wurde in den USA eine Version als Zeitungsbeilage in New York gedruckt.

Als sich die Drucktechnologie weiterentwickelte und es den Verlagen ermöglichte, große Mengen zu drucken und zu nominalen Kosten zu verkaufen, änderten sich auch die humorvollen Illustrationen. Der deutsche Dichter und Künstler Wilhelm Busch veröffentlichte 1859 Karikaturen in der Zeitung Fliegende Blätter. 1865 veröffentlichte er einen berühmten Comic mit dem Titel "Max und Moritz", der die Eskapaden zweier kleiner Jungen aufzeichnete. In den USA erschien 1892 der erste Comic mit einer regelmäßigen Besetzung von Charakteren, "The Little Bears" von Jimmy Swinnerton San Francisco Examiner. Es wurde in Farbe gedruckt und erschien neben der Wettervorhersage.

Comics in der amerikanischen Politik

Comics und Illustrationen spielten auch eine wichtige Rolle in der Geschichte der USA. 1754 schuf Benjamin Franklin den ersten redaktionellen Cartoon, der in einer amerikanischen Zeitung veröffentlicht wurde. Franklins Cartoon war eine Illustration einer Schlange mit einem abgetrennten Kopf und den aufgedruckten Worten "Join or Die". Die Karikatur sollte die verschiedenen Kolonien dazu bringen, sich den Vereinigten Staaten anzuschließen.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Massenmagazine für ihre kunstvollen Illustrationen und politischen Karikaturen berühmt. Der amerikanische Illustrator Thomas Nast war bekannt für seine Karikaturen von Politikern und satirischen Illustrationen zeitgenössischer Themen wie Sklaverei und Korruption in New York City. Nast wird auch die Erfindung der Esel- und Elefantensymbole zugeschrieben, die die demokratische und die republikanische Partei repräsentieren.

"Das gelbe Kind"

Obwohl in den frühen 1890er Jahren mehrere Comicfiguren in amerikanischen Zeitungen erschienen, wird der von Richard Outcault geschaffene Streifen "The Yellow Kid" oft als der erste echte Comic-Streifen bezeichnet. Erstmals veröffentlicht 1895 in New Yorker Welt, Der Farbstreifen war der erste, der Sprechblasen und eine definierte Reihe von Panels verwendete, um Comic-Erzählungen zu erstellen. Die Kreation von Outcault, die den Possen eines kahlen Straßenkindes mit Krugohren in einem gelben Gewand folgte, wurde schnell zum Publikumsmagneten.

Der Erfolg von "The Yellow Kid" brachte schnell zahlreiche Nachahmer hervor, darunter "The Katzenjammer Kids". Im Jahr 1912 wurde die New York Evening Journal war die erste Zeitung, die eine ganze Seite Comics und Cartoons mit nur einer Tafel widmete. Innerhalb eines Jahrzehnts erschienen in Zeitungen im ganzen Land lang laufende Cartoons wie "Gasoline Alley", "Popeye" und "Little Orphan Annie". In den 1930er Jahren waren in Zeitungen eigenständige Farbabschnitte für Comics üblich.

Das goldene Zeitalter und darüber hinaus

Die Mitte des 20. Jahrhunderts gilt als das goldene Zeitalter der Zeitungscomics, als Streifen wucherten und Papiere blühten. Detective "Dick Tracy" debütierte im Jahr 1931; "Brenda Starr" - der erste von einer Frau geschriebene Comic-Streifen - erschien erstmals 1940; "Peanuts" und "Beetle Bailey" kamen jeweils 1950 an. Weitere beliebte Comics sind "Doonesbury" (1970), "Garfield" (1978), "Bloom County" (1980) und "Calvin and Hobbes" (1985)..

Heutzutage unterhalten Streifen wie "Zits" (1997) und "Non Sequitur" (2000) die Leser ebenso wie fortlaufende Klassiker wie "Peanuts". Die Zeitungsauflagen sind jedoch seit ihrem Höhepunkt im Jahr 1990 stark zurückgegangen, und die Comicabschnitte sind infolgedessen erheblich geschrumpft oder ganz verschwunden. Glücklicherweise ist das Internet zu einer lebendigen Alternative für Zeichentrickfilme geworden, die Kreationen wie "Dinosaur Comics" und "xkcd" eine Plattform bietet und eine ganz neue Generation in die Freuden der Comics einführt.

Quellen

  • Gallagher, Brendan. "Die 25 besten Sonntags-Comics aller Zeiten." Complex.com. 27. Januar 2013.
  • Harvey, R.C. "Outcault, Goddard, die Comics und das gelbe Kind." Das Comic-Tagebuch. 9. Juni 2016.
  • Jennings, Dana. "Alte Frühstückskameraden, von Tarzan bis Snoopy." Die New York Times. 9. Januar 2014.
  • "Geschichte der Cartoons und Comics." CartoonMuseum.org. Zugriff 8. März 2018.
  • "Cartooning: Politisch." IllustrationHistory.org. Zugriff 8. März 2018.